Giftköder – eine tödliche Gefahr für unsere Hunde
Für uns als Hundeliebhaber*innen ist es unvorstellbar, aber es gibt Hundehasser*innen, die Giftköder platzieren. Überall wo Hunde regelmäßig anzutreffen sind, können diese versteckt sein. Es sind mit Gift oder scharfkantigen Gegenständen bestückte Wurstabschnitte, Fleischstücke oder Hunde-Leckerlies. Diese werden mit tragischen Folgen von unseren geliebten Tieren zu sich genommen.
Damit Sie im Notfall vorbereitet sind, haben wir ein paar nützliche Tipps für Sie
zusammen gestellt.
Die wichtigste Regel ist:
Auch wenn es nur der kleinste Verdacht ist, zögern Sie nicht und bringen Sie Ihren
Hund sofort zum Tierarzt*ärtzin. Denn hat Ihr Vierbeiner wirklich einen Giftköder geschluckt, kann dieser innerhalb kürzester Zeit erste Vergiftungsanzeichen verursachen.
Die ersten Anzeichen einer Vergiftung können sein:
– Erbrechen
– übermäßiges Hecheln
– weißer Speichelfluss
– blasse Schleimhäute
– veränderte Pupillen
– Teilnahmslosigkeit
Leider machen sich die Anzeichen nicht immer sofort bemerkbar und vieles hängt sehr von der Art des Giftköders ab.
Rattengift
Das verhängnisvolle an Rattengift ist, dass erste Anzeichen erst nach einigen Tagen auftreten können. Typische Anzeichen für eine Vergiftung mit Rattengift sind Erbrechen, Müdigkeit, blutiger Durchfall und eine niedrige Körpertemperatur. 2-3 Tage nach der Aufnahme des Rattengiftes treten Blutungen auf Schleimhäuten und aus Körperöffnungen auf und meist verstirbt der Hund innerhalb von 3-5 Tagen an Organversagen.
Insektenbekämpfungsmittel Schneckenkorn
Auch das Insektenbekämpfungsmittel Schneckenkorn wird oft zum Vergiften von Ködern benutzt. Es wirkt viel schneller als Rattengift und erste Vergiftungs-erscheinungen können bereits nach 30 Minuten auftreten. Bitte suchen Sie so schnell als möglich einen Tierarzt*ärtzin auf. Sobald das Gift in den Blutkreislauf gelangt ist, kann der Tierarzt*ärtzin nur noch symptomatisch behandeln. Das perfide am Schneckenkorn ist sein süßlicher Geschmack, deshalb wird es gerne von Hunden und auch von Katzen gefressen.
Betäubungsmittel
Da Hundehasser*innen alles nutzen, was ihnen für ihre Zwecke nützlich erscheint, können Köder auch mit Betäubungsmitteln versetzt sein. Hat Ihr Liebling einen dieser Köder geschluckt, treten Anzeichen wie Bewusstseinsverlust oder Torkeln innerhalb von sehr kurzer Zeit auf.
Mit scharfkantigen Gegenstände gespickte Köder.
Hat Ihr Tier einen Köder gespickt mit Nägeln, Rasierklingen oder Metallspitzen gefressen, bemerken Sie das häufig an Blut im Maul Ihres Vierbeiners. Auch hier gilt so schnell als möglich den Weg zum Tierarzt*ärtzin antreten und den Besuch möglichst schon von unterwegs aus ankündigen.
Verdacht auf eine Vergiftung?
1. Unterlassen Sie unbedingt eine Selbstmedikation.
2. Rufen Sie sofort einen Tierarzt*ärtzin oder eine Tierklinik an und kündigen Sie den Notfall an.
3. Fahren Sie sofort und unverzüglich mit Ihrem Hund zur tierärztlichen Behandlung.
Keine Selbstmedikation!
Sie finden im Internet jede Menge Erste-Hilfe-Tipps bei Vergiftung, allerdings sind die meisten Tipps kaum praktikabel und können sogar lebensgefährlich sein. Bitte bringen Sie Ihren Hund auf keinen Fall zum Erbrechen, denn sollte er scharfkantige oder ätzende Stoffe geschluckt haben, könnte sich sein Zustand erheblich verschlimmern.
Auch die Gabe von Aktivkohle kostet vielleicht lebenswichtige Zeit. Kohletabletten
binden zwar Giftstoffe im Körper, aber die notwendige Dosierung orientiert sich am
Körpergewicht des Hundes.
Im Notfall zählt wirklich jede Sekunde, deshalb kontaktieren Sie sofort einen
Tierarzt*ärtzin und kündigen Sie sich an, um schnellstmöglichst behandelt zu werden. Die schnelle und sofortige Behandlung kann das Leben Ihres Hundes retten.
Bitte notieren Sie in Ihrem Telefon:
Adresse und Telefonnummern von umliegenden Tierarzt*ärtzin und Tierkliniken.
Auch wenn Sie sich im Urlaub befinden, ist dies vielleicht lebensrettend.
Giftköder auch in Ihrer privaten Umgebung.
Leider kommt es auch unter Nachbarn zu absichtlichen Vergiftungen von Hunden und Katzen. Es kann sein, dass sich Anwohner durch das Hundegebell gestört fühlen. Lassen Hundehalter*innen Ihren Vierbeiner in die Einfahrt oder den Vorgarten des Nachbarn koten, ist Ärger vorprogrammiert. Das als störend empfundene Tier ist leider nur einen Giftköderwurf über den Gartenzaun entfernt.
Wie vermeide ich, dass mein Vierbeiner einen Giftköder zu sich nimmt?
Dazu mehr in unserem nächsten Blogbeitrag: Kann ich verhindern, dass mein Hund einen Giftköder frisst?
Welche Pflanzen sind giftig für meinen Hund? Mehr dazu finden Sie hier:
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